In China wurde die neue Norm GB 30000.1 zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien veröffentlicht, die die bisherige Norm GB 13690-2009 ersetzt. Dieser Schritt basiert auf der achten Revision des Globally Harmonised System (GHS) und gilt ab dem 1. August 2025.
Was ändert sich dadurch?
- Neue Gefahrenklasse für desensibilisierte Sprengstoffe:
Es wurde eine eigene Klassifikation für desensibilisierte Sprengstoffe eingeführt, mit dem Ziel, die Sicherheit bei der Handhabung und Kennzeichnung zu verbessern. Die genauen Definitionen und Kriterien werden noch festgelegt.
- Klassifikation von Mischungen:
Die Einstufung soll künftig vorzugsweise anhand der fertigen Mischung erfolgen. Falls Testdaten hierfür fehlen, kann die Einstufung anhand der Gefahren, die von den einzelnen Inhaltsstoffen ausgehen, ermittelt werden. Die heranzuziehenden Konzentrationsgrenzwerte (Cut-offs) wurden 2024 aktualisiert, und sind nun gültig. Neu ist zudem, dass besondere Szenarien berücksichtigt werden können, wenn die Konzentrationen unter oder über den Grenzwerten liegen, um eine präzisere Einstufung zu gewährleisten.
- Differenzierte Kennzeichnung:
Es wurden neue Regeln zur Vermeidung redundanter Gefahrhinweise festgelegt. Beispielsweise soll die gleichzeitige Zuordnung von H410 (Langzeit-Umweltgefährdung) und H400 (Umweltgefährdend) vermieden werden. Zudem gibt es Vorschriften für die Kennzeichnung kleiner Verpackungen und die Verwendung taktiler Warnhinweise für Menschen mit Sehbehinderung.
- Aktualisierte Sicherheitsdatenblätter:
Die Schwellenwerte für die Berücksichtigung von gefährlichen Inhaltsstoffen wurden angepasst. So wurde die Grenze für sensibilisierende Stoffe von 1,0 % auf 0,1 % gesenkt. Für Aspiration (Einatmen gefährlicher Substanzen) wurden zwei neue Gefahrenklassen eingeführt.
- Entfernung alter Anhänge:
Für eine klarere und übersichtlichere Dokumentation wurden einige Anhänge gestrichen und durch ein neues Verzeichnis mit Definitionen und Abkürzungen ersetzt.